Vier Personen schauen in die Kamera.
Wie kann die Demokratie verteidigt werden? Mit dieser Frage befassten sich bei einer Veranstaltung im Kreishaus Osnabrück (von links) Simone Gangei (Landkreis Osnabrück), Verfassungsschützer Frank Ziemann, Ina Eversmann (Landkreis Osnabrück) und Kreistagsmitglied Jörg Brüwer.
Donnerstag, 19. Juni 2025

Demokratie im Fokus: Verfassungsschützer informiert

Osnabrück. Demokratie steht zunehmend unter Druck – und braucht mehr denn je engagierte Verteidigerinnen und Verteidiger. Wie extremistische Tendenzen die demokratische Grundordnung bedrohen und welche Strategien notwendig sind, um dem wirksam zu begegnen, stand im Mittelpunkt eines Fachvortrags im Kreishaus Osnabrück.

Rund 70 Gäste, darunter aus Schule, Verwaltung und Polizei sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten am Dienstagabend der Einladung der Bildungsregion Landkreis Osnabrück in den Großen Sitzungssaal des Kreishauses. Dort referierte Frank Ziemann, Experte beim Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Digitalisierung, unter dem Titel „Demokratie in Gefahr“.

Ziemann, der auf umfassende Erfahrung im Bereich des Verfassungsschutzes zurückgreift, bot einen fundierten Einblick in die derzeitige Bedrohungslage durch Extremismus. Im Zentrum seines Vortrags stand der Rechtsextremismus, ergänzt durch Kurzanalysen zum Linksextremismus und Islamismus. Er erläuterte Erscheinungsbilder, Radikalisierungsfaktoren und Gefahrenpotenziale, die demokratische Strukturen angreifen.

„Wir müssen den Meinungskorridor auf demokratischem Boden breiter aufstellen und gleichzeitig Mut zur Intoleranz zeigen“, mahnte Ziemann. Der Erhalt demokratischer Werte verlange nicht nur politische Achtsamkeit, sondern auch klare Abgrenzung gegenüber verfassungsfeindlichen Positionen.

Begrüßt wurden die Anwesenden von Jörg Brüwer, Kreistagsmitglied und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport. In seinem Grußwort betonte er: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist ein hohes Gut, das wir schützen, verteidigen und weiterentwickeln müssen.“

Im Anschluss an den Vortrag tauschten sich die Teilnehmenden bei einem Imbiss im Foyer intensiv aus. Diskutiert wurde unter anderem, wie Demokratiebildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe in der Region weiter gefördert und nachhaltig verankert werden kann.

Sie haben Fragen zu diesem Beitrag? Wir beantworten sie gerne hier: Frag den Landkreis

Dateien